Travel Guide Sri Lanka – Ein Reisebereicht

Heute kommt endlich mein Sri Lanka Reisebericht online! Nach drei Jahren ohne Fliegen hat es uns mal wieder unter den Fingern gejuckt. Also habe wir letztes Jahr kurzerhand einen Flug nach Sri Lanka gebucht. Wir lieben Asien als Reiseziel und da wir bereits in Thailand, Laos und den Philippinen waren ging es für uns dieses Mal eher in Richtung Indien, auf die wunderschöne Insel Sri Lanka.

Wir wussten beide nicht so genau was uns erwartet, haben uns beide keine großen Vorstellungen gemacht und wollten die Reise einfach auf uns zukommen lassen. Ganz ehrlich: Das war das Beste was wir hätten machen können. Ab dem ersten Moment an war ich einfach geflasht von der Herzlichkeit der Menschen, dem Essen, der Kultur, der Schönheit der Insel und dem noch ausgeprägten Wild Life.

Wir sind ab Ende Januar für 3 Wochen in Sri Lanka herumgereist. Da die Insel wirklich riesig ist kannst du definitiv auch  noch mehr Zeit dort verbringen, sofern du das Inland ebenfalls noch bereisen möchtest. Zum Surfen oder am Strand entspannen reichen meiner Meinung nach auch zwei Wochen. Ab Dezember beginnt die High-Season, allerdings haben wir von der zu dem Zeitpunkt nichts gemerkt. China hatte wegen Corona schon ein Reiseverbot verhängt, weshalb keine chinesischen Touristischen anzutreffen waren und auch sonst ist aufgrund des Anschlags von Ostern letzten Jahres immer noch ziemlich wenig Tourismus im Land gewesen.

Hierzu muss ich allerdings anmerken, dass ich mich wirklich zu keinen Zeitpunkt unwohl bzw. unsicher gefühlt habe. Die Menschen sind absolut zuvorkommend, bieten ihre Hilfe an, wenn sie sehen du brauchst sie, grüßen dich und behandeln dich fair. Damit will ich sagen, dass sie keine unverschämten Preise machen (Märkte und Local Food), nicht für jede Aktivität etwas verlangen und auch nicht aufdringlich sind. Das geht aber natürlich nur solange die Touristen  sich angemessen verhalten und nicht an die große Glocke hängen, wie viel Geld sie haben. Denn man darf nicht vergessen, dass es sich immer noch um ein armes Land handelt, in welchem man sich befindet.

Die Insel Sri Lanka – Kleiner Background

    • Sri Lanka ist seit dem Ende des 2. Weltkriegs ein unabhängiges Land. Früher trug die Insel den Namen Ceylon. Das wirst du jetzt wahrscheinlich mit Zimt oder Tee in Verbindung bringen und da liegst du auch genau richtig
    • Der Großteil der Singhalesen sind Buddhisten. Christen, Moslime und Hindus machen die Minderheit aus
    • Frauen sind in diesem Land stark emanzipiert. Es ist keine Seltenheit mehr, dass auch sie das Geld verdienen oder sich aussuchen wen sie heiraten wollen
    • In Sri Lanka gilt die Schulpflicht, weshalb es kaum Legasthenie gibt
    • Du findest auf der Insel 400 verschiedene Vogelarten (darunter den heiligen Pfau), wilde Elefanten, Affen, Schildkröten, Echsen bzw. Krokodile und wenn du Glück hast, sogar Leoparden
    • Nicht jedes Restaurant hat eine Lizenz zum Bier ausschenken

Visum und Anreise

Bevor du nach Sri Lanka reist, musst du (frühestens) zwei Monate vorher dein Visum beantragen. Das kannst du über das Sri Lanka ETA System machen (die Seite wird ebenfalls vom Auswärtigen Amt empfohlen). Das Visum gilt für 30 Tage. Wir mussten wegen dem Anschlag von 2019 und der daraufhin kostenlosen Vergabe von Visa, nichts zahlen. Laut meiner Recherche kann es, je nach Bearbeitungszeit, 60 – 90 € kosten. Du musst beim Beantragen deine erste Unterkunft angeben, weshalb du die auf jeden Fall schon vorher gebucht haben solltest.

Geflogen sind wir mit Emirates, aber ich kann euch die Airline leider nicht empfehlen. Unser Hinflug ging von München nach Dubai und von dort nach Colombo. Der Transfer lief absolut Reibungslos, ohne Verspätungen und auch ohne lange Wartezeiten, sowohl beim Hin- als auch beim Rückflug. Jedoch bin ich vom Service der Airline ziemlich enttäuscht gewesen. Finde es einfach schade, wenn man auf einem 6 Stunden Flug und auch auf einem 4 1/2 Stunden Flug nur einmal etwas zu trinken angeboten bekommt – neben dem Trinken, welches zusammen mit dem Essen kommt. Das vegane Menü, welches man vorbestellen kann, war nichts atemberaubendes, aber dennoch lecker. Hier finde ich es gut, dass richtiges Besteck und wiederverwendbare Behälter benutzt wurden. Ein, vielleicht für manche nebensächliches, Manko war außerdem das schlechte Entertainment an Board.

Transport

Du fragst dich jetzt wahrscheinlich wie gut man von A nach B auf der Insel kommt. Ich kann dir sagen, du wirst in keiner Weise Probleme haben. Die Infrastruktur ist wirklich gut und du hast alle Optionen der Weiterreise.

Am Flughafen angekommen, kannst du dir zum Beispiel ein Taxi nehmen, um zu deiner ersten Destination zu kommen. Vor Ort kannst du dir entweder ein Fahrrad oder einen Roller leihen. Für die Weiterreise kannst du Problemlos auf den Bus umsteigen oder du wählst auch hier wieder ein Taxi bzw. ein Tuk Tuk. Wenn du die Insel auf eigene Faust erkunden willst kannst du dir in Colombo sogar ein eigenes Tuk Tuk für deine Reise holen. Ach ja, die im Moment wohl bekanntest Zugstrecke gibt’t natürlich auch noch – aber dazu dann später mehr.

Essen – und was es für Veganer gibt

Diesen Abschnitt widme ich nun den Veganern unter euch bzw. jenen die hauptsächlich vegan essen und sich fragen, wie gut das in Sri Lanka wohl läuft. Und ich kann euch sagen, es läuft absolut problemlos!

Da ich eine Laktoseintolleranz habe muss ich so oder so aufpassen, ob irgendwo Milch enthalten ist. Wenn man aber nachfragt, dann wird einem immer entgegen gekommen. Oft wird keine Kuhmilch, sondern  Kokosmilch verwendet – vor allem in local Restaurants. Eine große Auswahl an Gemüsegerichten ist eigentlich Standard auf jeder Karte, da sich viele Einheimische kein Fleisch leisten können. Richtung Meer gibt es dann ein regelrechtes Überangebot von Fisch, welcher sogar günstiger ist als Fleisch (stellt euch also auf viel aufgebahrten Fisch am Straßenrand ein). Es kann natürlich sein, dass irgendwo mal Ghee drinnen war, aber das war das Einzige womit ich jetzt nicht so streng war.

Wenn ihr Kaffeetrinker seid, dann bekommt ihr auf Sri Lanka einen regelrechten Entzug. Die Insel ist bekannt für ihren Tee, aber leider nicht für ihren Kaffee. Deshalb rate ich dir während deines Aufenthalts auf Schwarztee umzusteigen. Vorsicht, wenn du sensibel auf Koffein reagierst. Traditionell wird ziemlich starker Schwarztee getrunken, der schon mal auf die Pumpe gehen kann. Wenn du es so richtig traditionell haben willst, dann bestelle dir Schwarztee mit Ingwer.

Hier eine Auswahl an Gerichten, die du als Veganer ohne Probleme essen kannst: 

    • Linsen Dhal, Coconut Sambol und String Hopper oder Brot (Frühstück)
    • Veggie Curry (schmeckt überall anders)
    • Veggie Rotti (bester Snack)
    • Veggie Kottu Rotti (liebstes Gericht)
    • Veggie Shawarma (so etwas wie ein Wrap) 
    • Veggie Pizza ohne Käse (die Singhalesen machen auf jeden Fall gute Pizza!)
    • Samosas (auch ein leckerer Snack) 
    • Fruit Juice (sind immer ohne Milch und mit Flaschenwasser, kommt mit Zucker wenn ihr nichts dagegen sagt)
    • Fried Rice
    • Veggie Soup

Route und Co.

Beginnen wir mal mit dem wohl spannendsten Teil – der Route! Kurze Info vorneweg, wir sind von Colombo in die nördliche Mitte des Landes gereist und von dort dann in den Süden runter, um an der Küste, in Richtung Westen, wieder nach Colombo zu reisen. Während unserer Reise habe ich von anderen mitbekommen, dass der Norden auch noch unsagbar schön sein muss. Wenn du also mehr Kultur und weniger Meer willst, dann ab in den Norden. Zum Surfen findest du aber eigentlich überall an den Küsten ein paar Spots. Dazu aber gleich mehr.

Klicke auf das Bild um zur interaktiven Karte zu gelangen
Bandaranaike International Airport

Wie man sich vielleicht vorstellen kann, ist der Flughafen recht übersichtlich. Wenn du aus der Sicherheitszone rausgehst, dann wird dir erst einmal eine Masse an Angeboten entgegen geschleudert. Organisierte Reisen, Taxi-Unternehmen und Co. buhlen jetzt um deine Aufmerksamkeit. Der erste Gang sollte allerdings der zum ATM sein.

Da wir morgens angekommen sind, wollten wir keinen Tag in Colombo verschwenden. Die Hauptstadt soll einfach nicht so schön sein, weshalb wir uns dazu entschieden haben gleich nach Sigiriya weiterzufahren. Deshalb sind wir, vom Arrival-Ausgang rechts gesehen, zu einem Taxistand und haben nach Preisen und Dauer gefragt. Dort haben wir ein privates Taxi für die Fahrtdauer von 4 Stunden und 9000 Rupien (ca. 45 €) bekommen. Auf jeden Fall hartnäckig handeln, dann geht da noch etwas im Preis (wollten vorher 60 € haben).

Sigiriya

In Sigiriya konnten wir im wahrsten Sinne des Wortes ankommen. Dort herrscht eine Ruhe und wunderschöne Natur, mit vielen Wildtieren – darunter Affen, Pfaue, Warane und wenn du Glück hast Elefanten. Unsere Unterkunft Sigiri Corridor (ca. 20 €/Nacht), hatten wir schon vorab über Airbnb gebucht und kann ich euch empfehlen. Die Hosts sind super nett, die Unterkunft war sehr sauber und es war ein wirklich leckeres und abwechslungsreiches Frühstück inklusive. Für einen Tag haben wir uns (kostenlos) Räder ausleihen können und haben die Natur rund um Sigiriya auf eine ganz entschleunigte Art und Weise kennenlernen dürfen.

Der wohl bekannteste Sightseeing Spot ist der Lions Rock. Mit 30 $ Eintritt pro Person war uns das allerdings zu teuer. Ich glaube es kann sich schon lohnen, da im Gelände ein schön gepflegter Garten angelegt ist und oben am Berg so etwas wie eine Tempelanlage zu sehen ist. Wir haben uns allerdings gedacht wir sparen uns das uns gehen stattdessen auf den Berg gegenüber, den Pidurangala. Eintritt kostet um die 500 LRK/Person und der Aufstieg dauert für geübte ca. 30 Minuten. Man kommt dabei an einer kleinen Tempelanlage und einem liegenden Buddah vorbei. Bitte gutes Schuhwerk anziehen, da man am Ende ziemlich klettern muss.

Auch wenn ihr nicht zum Lions Rock aufsteigt, solltet ihr die Gegend drum herum erkunden. Dort fahren keine Autos und man kann die Seele ein bisschen baummeln lassen sowie super entspannte Affen beobachten. Sie hatten einfach keine Angst und trotzdem Respekt vor uns.

Zum Essen kann ich dir das New Sigiriya Cafe an der Main Street empfehlen. Hier gibt es ein super Preis-Leistungs-Verhältnis, die Besitzer sind sehr lieb und sie verkaufen tatsächlich Bier! Wenn du mit dem Tuk Tuk fahren musst, dann kommst du in Sigiriya noch besonders günstig weg, denn es kostet nur um die 40-50 LRK/km. 

Als nächstes sind wir mit dem Bus weitergereist und ich sag’s dir, einmal muss man mindestens mit den Einheimischen Busfahren! Leider weiß ich die Nummer der beiden Busse nicht mehr, aber du musst auf jeden Fall von Sigiriya nach Dambulla (ca. 1 h Fahrt und 40 LRK/Person). Von Dambulla geht es dann weiter nach Kandy (ca. 2 h Fahrt und 110 LRK/Person).

Kandy (Start der Zugfahrt)

In Kandy sind wir nicht lange geblieben, um genau zu sein nur eine Nacht. Wir haben schon im Vorfeld von einigen gehört, dass Kandy einfach nicht schön, sondern super laut sein soll. Und so war es auch. Wäre es nicht der Startpunkt für die Zugreise nach Ella, dann würde ich es dir auch nicht empfehlen. Da wir aber unbedingt noch den Royal Botanic Garden mitnehmen wollten, haben wir uns auch in der Nähe eine Unterkunft gesucht.

Wir haben uns in dem verhältnismäßig teurem, aber absolut empfehlenswertem NEWLIFE Family holiday home einquartiert (ca. 30 €/Nacht, ohne Frühstück). Die Hosts sind super liebe Menschen und man bekommt hier – meiner Meinung nach – den besten Tee Sri Lankas, denn der Besitzer ist ein Tee Exporteur. Die Unterkunft liegt um die 15-20 Minuten von Kandy entfernt und wenn du eine Auswahl an Essen haben möchtest, dann solltest du nach Kandy reinfahren. Tuk Tuk kostet ca. 40 LRK/ Kilometer (mit der App, s. Tipps).

Dem Royal Botanic Garden sollte man unbedingt einen Besuch abstatten. Es ist ein großer, wirklich schön angelegter und weitläufiger Garten mit vielen Gewächshäusern (komme früher, dann haben sie noch offen). Hier wirst du auf jeden Fall einige Fotomotive bekommen. Eintritt kostet 2000 LRK/Person.

Und dann ging es mit dem Zug weiter. Von Kandy nach Ella sind wir in der zweiten Klasse gefahren. Da wir vorher keinen Sitzplatz reservieren konnten, sind wir am Tag der Abreise richtig früh da gewesen, d.h. unser Zug ging um 08:40 Uhr und wir haben uns bereits um 7 Uhr ein Ticket geholt (Kandy > Nuwara Eliya für 500 LRK/Person). Wenn du dir rechtzeitig ein Ticket kaufst, dann hast du automatisch eine Platzreservierung und somit einen Buchstaben und eine Nummer auf deinem Ticket stehen. Das sind deine Wagonbezeichnung + deine Sitzplatznummer. Du bekommst sowohl in der zweiten, als auch in der dritten Klasse eine Reservierung.

Klassenunterschiede: 

    • 1 Klasse: Keine offenen Fenster, keine offenen Türen, alles klimatisiert
    • 2 Klasse: Bequeme Sitze, mehr Platz, Sitze nur in Fahrtrichtung, offene Fenster, Schaffner öffnet auf Fragen die Türen
    • 3 Klasse: Weniger Komfort, weniger Platz, Sitze in beide Fahrrichtungen, offene Fenster, offene Türen

Nuwara Eliya (Zwischenstopp der Zugfahrt)

Mit einiger Verspätung sind wir an der Haltstelle Nuna Oya angekommen, um von dort weiter nach Nuwara Eliya zu fahren (ca. 15 Minuten mit dem Taxi/Tuk Tuk, Kosten 500 LRK). Am Bahnhof haben wir uns gleich das Ticket für die Weiterfahrt nach Ella gekauft, um uns den Stress beim Anstehen zu sparen. Hierbei gab es nur die Möglichkeit dritte Klasse zu buchen (300 LRK/Person), aber da wir so früh dran waren hatten wir automatisch eine Sitzplatzreservierung. Die Fahrt mit der dritten Klasse war okay, absolut nicht überfüllt oder ähnliches.

Nuwara Eliya liegt im Hochgebirge von Sri Lanka, umgeben von Teeplantagen. Schon während dem Zugfahren fällt einem auf, wie es immer grüner und gebirgiger wird. Hier liegt auch der höchste Berg der Insel, mit einer Höhe von 2400 m. Das Örtchen selbst liegt bereits auf ca. 1800 m und das ist auch der Grund, warum es hier in der Nacht richtig kalt werden kann. Damit meine ich 10 Grad, weshalb du wirklich mit Pulli und Co. ausgestattet sein solltest.

Wir waren nur zwei ganze Tage da, aber du kannst definitiv mehr Zeit dort verbringen – vor allem wenn du richtig wandern willst. Wie oben bereits erwähnt, ist Sri Lanka bekannt für den Tee-Export. Hier wird hauptsächlich Schwarztee produziert, aber auch grüner Tee (beides ist eigentlich die selbe Pflanze. Es bieten verschiedene Tea Factory’s eine Führung an. Wir haben es zeitlich leider nur zur Damro Tea Factory geschafft (die Größte der Gegend) und hier eine kostenlose Führung bekommen. Die Blue Tea Factory soll aber auch sehr schön sein, ist allerdings ca. 1h entfernt.

Wenn man in Nuwara Eliya ist, dann muss man unbedingt einen Abstecher zu den Horton Plains machen. Sie bilden den zweithöchsten Gipfel Sri Lankas und liegen auf einer Höhe von 2000 m. Hier habe ich den magischsten Moment der ganzen Reise erfahren. Wir sind früh morgens im dunkeln losgefahren, um den Sonnenaufgang auf dem Gipfel zu erleben. Ganz oben hat es früh morgens noch um die 10 Grad, aber das erwärmt sich richtig schnell sobald die Sonne aufgegangen ist. Der Dschungel hat eine atemberaubend Luft und auf dem Rundweg kommst du am Little World’s End, am World’s End (beides Hochplateaus) und dem Bakers Fall vorbei. Die Wanderung dauert ca. 3 Stunden und kann schon um 6 Uhr gestartet werden. Eintritt kostet 8000 LRK mit Van.

Den Van mussten wir zahlen, da wir einen Driver für den ganzen Tag hatten. Er hat bei den Horton Plains auf uns gewartet und ist dann noch mit uns zur Teeplantage gefahren. Dieser hat uns von halb 6 Uhr morgen bis Nachmittags um 16 Uhr 4500 LRK gekostet.

Leider kann ich unsere Unterkunft nicht empfehlen, da die Ausstattung nicht gut war und wir sogar Ratten hatten. Letztlich tut es mir total Leid für ihn, da der Gastgeber außerordentlich nett war. Aber auch sonst sind die Unterkünfte im “Little England” verhältnismäßig teuer. Achtet bei der Buchung auf jeden Fall darauf, dass ihr eine Heizung habt. Essenangebot gibt’s im City Center genügend. Für traditionelles Essen kann ich das Hela Bojun Hala sowie das Sri Ambaal’s sehr empfehlen. Auch sonst gibt es eine riesige Auswahl an Obst und vor allem Gemüse, da dieses in der kälteren Region viel besser wächst als im Rest des Landes.

Und dann ging es wieder mit dem Zug weiter in Richtung Ella. 

Ella (Ziel der Zugfahrt)

Ella ist das wohl bekannteste Reiseziel von Sri Lanka, nicht zuletzt durch die beliebte und auch wirklich schöne Nine Arches Bridge bekannt geworden. In diesem Städtchen merkt man einfach, dass der Tourismus richtig angekommen ist. Das war der einzige Ort, in dem die Restaurants versucht haben uns zu sich rein zu locken. Auch die Preise der Tuk Tuk Fahrer sind Wucher, weshalb wir alles zu Fuß gemacht haben. Ich habe aber natürlich trotzdem nachgefragt und der Preis zur Nine Arches Bridge sind 600 LRK. Sei vorgewarnt, die machen alle die gleichen Preise und lassen überhaupt nicht mit sich handeln.

Things to do in Ella: 

    • Nine Arches Bridge: Zu Fuß brauchst du eine halbe Stunde, wenn du durch den Wald gehst. Auf maps.me findest du den Weg. Du solltest unbedingt zum Sonnenaufgang dort sein, da sonst eine Menge Menschen auf den Gleisen spazieren.
    • Ella Rock (1330 m): Diese Wanderung ist einfach nur tricky – Dauer 3,5h für 10 km. Schließe dich am besten mit einer Gruppe von Wanderern zusammen, denn diese Wanderung ist der reinste Irrgarten. Frage auch keine Einheimischen nach dem Weg, denn diese leiten dich mit Absicht in die falsche Richtung (ist einer Mitwanderin passiert) oder sie begleiten dich bis zum Gipfel und wollen dann Geld von dir haben. Du kannst entweder schon in Ella starten und 2 km an den Gleisen entlang gehen oder du lässt dich von einem Tuk Tuk zur Haltestation Kathaella fahren (400 LRK) und beginnst von dort
    • Little Adam’s Peak (1140 m): Wollten wir eigentlich noch machen, haben wir aber dann nicht mehr geschafft. Die Wanderung dauert nur eine halbe Stunde und ist leicht zu machen.

Essen in Ella: 

    • Buds & Beans: Bietet leckere Fruit Juices an; verwendet keine Plastikstrohhalme
    • MozzarElla: Haben eine wirklich leckere Steinofen Pizza; wissen auch was vegan bedeutet und machen dir eine Pizza ohne Käse
    • Roha: Gute und günstige Auswahl an Local Food

Die Unterkunft Small Miracles (26 €/Nacht inkl. Frühstück) haben wir wieder über Airbnb gebucht. Wir hatten das Glück ein Zimmer bei einem Super Host in der Nähe des Bahnhofs zu bekommen. Das heißt wir konnten wirklich alles zu Fuß abgehen, denn das City Center liegt nicht weit entfernt.

Dann ging es weiter nach Tangalle. Hier haben wir unseren Host in Ella gebeten einen shared Mini-Van zu organisieren. Gezahlt haben wir 2500 LRK/Person für die Dauer von 3 Stunden (nach Mirissa brauchst du 4 h).

Tangalle

Tangalle hat mir von allen Orten im Süden am besten gefallen. Im Nachhinein habe ich mich ein bisschen geärgert, dass wir nicht länger geblieben sind. Unsere Unterkunft hatten wir wieder über AirBnb gebucht. Ich kann’s nur bedingt empfehlen. Der Besitzer war super nett und die Zimmer sauber, aber leider hing über dem Bett kein Fliegennetz. Wenn man dann neben Mücken auch noch Sandmücken im Zimmer hat, dann ist’s echt vorbei.

Das City Center von Tangalle ist natürlich busy, vor allem wenn man in der Nähe vom Busbahnhof wohnt. Leiht man sich jedoch einen Roller aus (1500 LRK/Tag über die Unterkunft), dann ist man super schnell am Strand oder in leckeren Restaurants.

Am besten gegessen haben wir wirklich in Tangalle und das coolste ist, dass du drei top Restaurants in einer Straße findest, bei denen du dich mal durchprobieren kannst. The Trees ist absolut empfehlenswert, da nicht nur besonders lecker sondern auch riesige Portionen. Im Mango Shade kannst du prima Veggie Curry essen und die wohl liebste Familie sowie sehr gutes Essen findest du im Dream Family Restaurant. Ich rate dir auf jeden Fall weg vom Strand zu gehen, da die Preise dort ziemlich hoch für sehr schlechtes Essen sind.

Die (Surf-)Strände rund um Tangalle:

    • Tangalle Beach: Der längste Strand den ich jemals gesehen habe. Wenig Touristen, da es sich gut verläuft. Es Gibt Strandliegen für die du nichts zahlen musst, die Besitzer freuen sich aber, wenn du dir etwas zu trinken kaufst. Zum Surfen nicht geeignet, da Wellen zu klein.
    • Hiriketiya Beach: Der Beach dürfte den Surfern unter euch vermutlich nicht ganz unbekannt sein. Hier tummeln sich alle Arten, von Anfänger bis Fortgeschrittener. Ich denke für jeden müssten ein paar Wellen dabei sein. Am Strand reihen sich auch einige Surfschulen und wir können Lucky’s Surf School empfehlen (2 h/2500 LRK pro Person). Zum Sonnen ist der Strand nicht geeignet.
    • Mawella Beach: An diesem Strand wirst du kaum jemand anderen vorfinden, außer ein paar Einheimische und ganz vereinzelt ein paar Gäste der Anlagen außenrum. Der Strand ist ziemlich breit und weitläufig. Auch dieser eignet sich nicht zum Surfen, aber für ein bisschen Planschen ganz bestimmt.

Von Tangalle aus ging es mit dem Bus weiter nach Mirissa. Die Fahrt dauert 2 1/2 Stunden und geht mir der Linie 32. Die Kosten waren meiner Meinung nach, mit 240 LRK/Person ziemlich teuer, bin mir aber nicht sicher, ob wir vielleicht einen Expressbus, statt den normalen genommen haben.

Mirissa

In Mirissa angekommen ging es mit dem Tuk Tuk zur Unterkunft. Hier sind die Preise definitiv an die Touristen angepasst, denn die Fahrer wollen 200 LRK/km. Ähnlich wie in Nuwara Eliya will ich dir auch hier die Unterkunft nicht empfehlen, da wir Mottenkugeln unter der Matratze hatten. Auch nach dem Entfernen ging der Geruch nicht raus und wir haben darauf ziemlich heftig mit Kopfschmerzen reagiert.

Auch in Mirissa haben wir uns wieder einen Roller über die Unterkunft ausgeliehen und 1000 LRK/Tag bezahlt. Einfach mal beim Host nachfragen, denn der örtliche Rollerverleih möchte als Deposit 100 $ und den Reisepass. Für den Aufenthalt in Mirissa solltest du dir aber unbedingt einen Roller leihen, denn der Ort selbst ist nicht super spannend, sodass man gut und gerne mal ein bisschen außerhalb der City auf Erkundungstour gehen sollte.

Wir sind deshalb oft nach Ahangama oder Weligama gefahren, in letzterem spielt sich auch das ganze Surferleben ab. Man hat endlose Möglichkeiten Lernstunden zu nehmen oder sich ein Surfbrett auszuleihen. Zudem hat man hier ein paar vegane Restaurants, aber die Preise haben es in sich!

Absolute Food-Empfehlung ist das Dewmini Roti Shop. Die Preise sind der Knaller und das Essen mega lecker! Haben hier eigentlich immer gefrühstückt und zu Abend gegessen. Außerdem haben wir haben noch die Pizza im DelTano’s probiert. Richtig lecker und einmal eine nette Abwechslung zu dem local Food. Wie schon erwähnt, haben wir es uns auch in Weligama einmal gegönnt und sind im No Fish Today vegan Essen gegangen (war gut, aber sau teuer).

Things to do in Mirissa: 

    • Coconut Tree Hill: Der wohl bekannteste Spot dürfe dieser Hügel sein. Der Sonnenuntergang von hier ist wunderschön, aber völlig überfüllt. Wenn ihr diesen außergewöhnlichen Hügel genießen wollt, dann geht lieber morgens oder sogar Mittags hin.
    • Street Art: In Mirissa haben sich einige Künstler verewigt. Eine genaue Zusammenstellung der Wall Art findest du bei Tara. Den “Elephant” gibt es leider nicht mehr, da ist die Wand zerstört worden.
    • Parrot Rock: Ähnlich wie der Coconut Tree Hill ist auch das hier ein toller Spot um den Sonnenuntergang anzusehen. Du findest den direkt am Ende vom Mirissa Beach

Die (Surf-)Strände rund um Mirissa:

    • Mirissa Beach: Ziemlich überfüllt, aber für einen schnellen Sprung in’s Wasser okay
    • Weligama Beach: Super weitläufiger Strand. Ziemlich viele Surflehrer und -schüler im Wasser, aber die Wellen sind perfekt für Anfänger
    • Ahangama Beach: Ebenfalls ein guter Strand um Surfen zu üben. Hier sitzen übrigens auch ein paar Stelzenfischer
    • Ubuntu Beach: Mega Kontrast zum Mirissa Beach und das obwohl der mit dem Roller ebenfalls schnell zu erreichen ist. Absoluter Geheimtipp für alle die es ruhiger wollen. Vorsicht: Hier gibt’s starken Wellengang

Von Mirissa nach Unwawatuna ging es ebenfalls wieder mit dem Bus weiter. Wir haben die Line 350 genommen und 75 LRK/Person gezahlt.

Unawatuna

Die letzte Unterkunft der Reise möchte ich dir sehr an’s Herz legen. Darshaka und seine Familie sind die Besitzer des Sleepy Guesthouse (33 €/Nacht) und sind nicht nur super herzliche Menschen, sondern haben ihr Zuhause in einer schöne ruhige Anlage sowie ein wirklich fantastisches Frühstück (welches btw inklusive ist). Auch hier hast du wieder die Möglichkeit einen Roller für 1000 LRK/Tag auszuleihen.

Auch Unawatuna hat wieder eine Hauptstraße in der du alles gebündelt findest. Egal, ob viele gute Restaurants, Souvenier Shops, Gem Händler oder Friseur – hier gibt’s alles. Für den besten (veganen) Iced Coffee solltest du unbedingt bei Steam Yard vorbeisehen. Für leckeres Essen, welches local Food mal anders interpretiert, bist du im Sri Dhara Restaurant genau richtig.

Things to do in Unawatuna: 

    • Dog Care Clinic: Eine Hundeauffangstation die sich sowohl um die Straßenhunde im Umkreis von 20 km kümmert, als auch um die der Einheimischen. Sie kastrieren kostenlos und geben armen Menschen ebenfalls kostenlos Medikamente für ihre Tiere. Man bekommt eine kostenlose Führung und kann sich die Arbeit näher ansehen.
    • Galle Fort: Die Hafenstadt lohnt sich mal für einen Tagesausflug und einen Spaziergang. Sei allerdings drauf gefasst, dass die Geschäfte sowie die Restaurants sehr auf Touristen ausgelegt sind die Geld haben.

Die (Surf-)Strände rund um Unawatuna:

    • Koggala Beach: Ein weitläufiger und breiter Strand mit wenig Menschen. Bekannt für die Schildkröten die hier immer wieder an den Strand zurückkehren, um ihre Eier zu legen. Nicht zum Surfen geeignet
    • Dalawella Beach: Berühmter Strand, dank großem Felsen und Palm Rope Swing (Eingang bei Dream Cabana)
    • Kabalana Beach: Ebenfalls wieder ein guter Strand zum Surfen. Hier muss ich jedoch sagen, dass der Wind und Wellen für mich als Anfänger viel zu stark waren. Deswegen eher was für Könner.

Danach ging es für uns mit einem Taxi wieder zum Flughafen zurück. Das Auto hatten wir wieder für uns alleine und dank dem Highway haben wir nur 3,5 h gebraucht und dafür 11000 LRK gezahlt.

Kosten

Kommen wir mal zur Kostenaufstellung. Auch wenn Sri Lanka teilweise doppelt so teuer ist wie Indien, lebt es sich als Europäer schon ziemlich gut auf der Insel. Im Februar 2020 war der Wechselkurs folgender: 1€ = 191 LRK. Das hat sich mir der Corona-Krise natürlich geändert und die Rupie ist nun weniger wert als davor (Stand 02.04.20).

Damit du dir mal ein Bild von den Preisen machen kannst, habe ich ein paar gängige Beispiele aufgelistet:

    • (Local) Hauptspeise zwischen 300-500 LRK (geht natürlich auch teurer)
    • Samosas 50 LRK/Stk
    • Fruit Juice: 200 LRK (ohne Zucker und ohne Straw!)
    • Milk Shake: 250 LRK
    • Wasser (Fixpreis): 1,5 l = 70 LRK, 1 l = 50 LRK
    • Kokosnuss = 100 LRK
    • Veggie Rotti = 80-100 LRK
    • Wassermelone: 120-150 LRK/kg
    • Ananas: 150 – 180 LRK/kg
    • Bananen: 120-150 LRK/kg
    • Papaya: 140- 160 LRK/kg
    • Laundry 350-400 LRK/kg
    • Surfboard: 1h 300 LRK, ganzer Tag 1200 LRK

Kostenaufstellung unserer Reise

    • 16 € Spenden
    • 60,50 € Shopping (Kleidung, Tee etc.)
    • 536 € Unterkunft
    • 200 € Transport (Taxi, Zug, Bus)
    • 507 € Essen & Trinken
    • 26 € Laundry
    • 58 € Roller
    • 30 € für 2x SIM-Karte
    • 26 € Sightseeing, Surf Lesson + Surf Board

= 1460€ für zwei Personen (und drei Wochen)

Tipps/Infos

Natürlich gibt es auch noch ein paar nützliche Tipps bzw. Infos am Ende von mir:

    • Lade dir auf jeden Fall die App PickMe Sri Lanka runter. Hier sind vom Tuk Tuk bis Van-Fahrer alle Taxen vertreten. Das Prinzip ist ähnlich wie Uber, man wählt seinen Standort sowie sein Ziel aus und bezahlt einen Kilometer-Preis. An manchen Orten, wie z.B. Ella wirst du keinen Taxi-Fahrer über PickMe finden, da sie sich wie gesagt absprechen. Zudem hat und ein Singhalese gesagt, dass man die App nicht so freizügig zeigen sollte, da manche Tuk Tuk Fahrer ihr Geschäft dadurch bedroht sehen und deinen Driver evtl. attackieren.
    • Bankautomaten – Da wirst du so einige finden, aber den schlechtesten Kurs hatte die Commercial. Im Vergleich: Bei der Boc sowie der Sampath Bank habe ich 10 Euro weniger für die gleiche Anzahl an Rupien gezahlt
    • Ich hatte kein einziges Mal das Erlebnis, dass für die Toilette etwas verlangt wird (egal, ob am Bahnhof oder an einer Straße während der Taxifahrt). Da nicht immer Toilettenpapier oder Seife vorhanden ist, solltest du auf jeden Fall Taschentücher und auch ein Desinfektionsmittel zur Hand haben
    • Hole dir direkt am Flughafen eine SIM-Karte. Für 20 GB Traffic bezahlst du umgerechnet 15 €. Wenn du nicht gerade irgendwelche Serien streamst dann sollte das für 3 Wochen ausreichen. Es gibt aber auch 40 GB bzw. weniger als 20 GB

Dont’s

Was mir noch am Herzen liegt sind folgende Aktivitäten und ich bitte dich darum, denk gut darüber nach, ob du das wirklich so unterstützen möchtest wie es angeboten wird:

    • Whale Watching: Auf Sri Lanka hat man die Möglichkeit so gut wie alle Arten von Walen irgendwann antreffen zu können. Wir haben einen Russen getroffen, der diese Aktivität (ca. 100 €/Person) unternommen hat und uns ein Video geschickt hat mit folgendem Szenario:  Ein Schnellboot mit einer Gruppe Touristen darauf, wartet auf das Go eines Piloten, welcher über den Luftraum nach Walen Ausschau hält. Sobald dieser welche gesichtet hat, wird das durchgegeben und die Hetzjagd beginnt. Bei den Walen angekommen wird geschrien, dass die Touristen schnell ins Wasser hüpfen sollen und man sieht für ganze 10 Sekunden einen Wal in der Tiefe – schließlich haben sie den Lärm gehört und suchen bereits das Weite. Bitte macht das nicht. Spart euch das Geld oder spendet es stattdessen an die Dog Care Clinic.
    • Safari: Das nächste womit wir uns ausgiebig beschäftigt haben sind die National Parks und die möglichen Safaris. Das erste Mal sind wir in Sigiriya darauf aufmerksam geworden. Diese sollen auch nicht so überfüllt sein wie jener im Süden, der Yala National Park. Wir haben kurz mit dem Gedanken gespielt, da es ja schon irgendwie schön wäre, Elefanten und Co. in ihrem natürlichen Habitat zu sehen. Aber der ganz einfache Grund für die Entscheidung dagegen war, dass jeder X-beliebige Singhalese der einen Truck hat, die Touristen in den National Park fahren kann. Man braucht keine Lizenz, was bedeutet, dass viele die Tiere nicht respektieren und ziemlich nah heranfahren. Wir haben von Kanadiern gehört, dass sie sogar Elefanten streicheln konnten. Ich finde das geht gar nicht und sowas sollte man einfach nicht unterstützen.

Das waren alle meine Tipps die ich für dich habe. Wenn du trotzdem noch Fragen haben solltest, dann stelle sie mir gerne in den Kommentaren – so haben alle was davon 🙂

 

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Kommentare
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[…] habe bereits in meinem Sri Lanka Reisebericht das Thema Straßenhunde auf Sri Lanka und die Dog Care Clinic angesprochen. Da mir das Thema […]

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