Reisen mit Hund

Pino ist mittlerweile seit 2 Jahren bei uns und natürlich waren wir schon zu dritt im Urlaub 😉 Zusammen haben wir bereits Kroatien, die Dolomiten und die Schweiz bereist. Aber wie funktioniert das Reisen mit Hund eigentlich am besten?

Als wir uns damals entschieden haben einen Hund zu holen, stand von Anfang an fest, dass es ein großer sein wird. Dies schließt (für uns) das Fliegen mit Hund aus. Ich werde deshalb im Laufe des Beitrags nicht auf das Reisen mit dem Flugzeug zurückkommen.

Das Reisen in Europa

Wenn du mit deinem Hund in Europa unterwegs bist, dann solltest du eigentlich keine sonderlich großen Probleme haben. Trotzdem ist es nie verkehrt, wenn du dich im Vorfeld über die Einreisebestimmungen informierst und darüber wie du dich mit einem Hund in dem jeweiligen Land zu verhalten hast.

Die gesetzlichen Bestimmungen sind folgende:
    • EU-Heimtierausweis: Diesen Ausweis bekommst du von deinem Tierarzt oder so wie wir, vom Tierschützer, ausgehändigt. Dieser Ausweis enthält alle wichtigen Angaben wie z.B. Impfungen. Führe den Ausweis immer mit dir mit, sobald du mit deinem Hund verreist. Er muss auf Anfrage vorgezeigt werden, selbst bei der Durchreise durch ein Land.
    • Mikrochip: Hunde die ab 2012 geboren sind müssen gechipt sein. Bei älteren reicht auch eine Tätowierung. Dein Hund sollte allerdings so oder so gechipt sein, damit man ihn dir wieder zuordnen kann, falls er mal entlaufen sein sollte.
    • Tollwutimpfung: Informiere dich, welche Impfstoff im jeweiligen Land anerkannt wird. Mittlerweile muss man nämlich nicht mehr jedes Jahr impfen, sondern je nach Land, alle 3-4 Jahre. Die Impfung muss allerdings mind. 21 Tage vor der Reise stattfinden
    • Fuchsbandwurm: In wenigen Ländern (z.B. England, Norwegen, Finnland, Irland) muss der Hund 24-120 Stunden vor der Einreise behandelt werden
Zudem würde ich noch empfehlen:
    • Tasso-Marke: Wir haben Pino bei Tasso registrieren lassen. Sollte Pino also abhauen, kann er – neben dem Auslesen seines Chips – auch über Tasso zurück zu uns kommen.
    • Maulkorb: Deutschland ist ein sehr tolerantes Land was das betrifft. Jedoch muss man beispielsweise in Österreich in den Öffentlichen oder in der Schweiz in den Gondeln einen Maulkorb beim Hund anbringen. Ansonsten kann der Transport verweigert werden.

Mögliche Krankheiten

    • Auslandskrankheiten: Schwere Infektionskrankheiten sind der Herzwurm (Dirofilarose), Anaplasmose, Babesiose, Ehrlichiose und Leishmaniose. Manche sind behandelbar, manche nicht. Wenn ein Tier aus dem Ausland kommt und der Labortest negativ ist, dann sollte dieser nach 3-6 Monaten noch einmal wiederholt werden, da der Hund den Erreger in sich haben könnte.
      • Anaplasmose, Babesiose und Ehrlichiose werden durch Zecken übertragen und haben eine ellenlange Symptomliste, z.B. Apathie oder Futterverweigerung.
      • Leishmaniose wird durch Sandmücken übertragen. Die Entwicklung der unheilbaren Krankheit dauert mind. 1-3 Monate, kann aber auch erst nach einem Jahr auftreten. Bei Nicht-Behandlung kann die Krankheit zum Tode führen. Als ich auf den Philippinen war, hatte jeder Hund zum Teil schon extrem offene Wunden, da sich die Haut an den Bissstellen entzündet. Der Hund muss nach Infizierung ein Leben lang Tabletten nehmen.
      • Sandmücken kommen vor allem im Süden vor (Spanien, Portugal, Italien etc.). Wenn du mit deinem Hund in die Länder reisen willst, dann solltest du ihn prophylaktisch behandeln. Es gibt zum Beispiel Spot-Ons die gegen Zecken, Sandmücken und Co. helfen, aber ein Halsband. Hier am besten deinen Hund vorher auf Verträglichkeit testen lassen, den Pino würde auf das Halsband allergisch reagieren (z.B. Haarverlust an der Stelle etc.)
    • Durchfall: Auch Hunde können mal eine Magenverstimmung haben oder bei Zugabe von anderem Futter sensibel reagieren. Pino ist da zum Beispiel ein Kandidat. Wenn dein Hund langanhaltenden Durchfall hat, also mind. 2 Tage am Stück, dann rate ich dir eine Morosche Karotten Suppe zu kochen. Das hat bisher immer geholfen. Das Rezept ist: 500 g Karotten und 1 L Wasser für mindestens eine Stunde gut einkochen lassen. Pürieren und zum Futter hinzugeben bzw. dem Tag über verteilt füttern.

Das gehört in’s Gepäck

Was du mitnimmst hängt natürlich von deinem Reiseziel sowie deinem Hund ab. Pino ist ein Spanier, der kaum Fell hat und die Hitze liebt. Deshalb war es für und kein Problem ihn im Hochsommer mit nach Kroatien zu nehmen – einem Husky wäre es da nicht so gut gegangen. So bereiten wir uns auf die Reise mit dem Vierbeiner vor.

    • Näpfe: Wir haben immer zwei Näpfe dabei, in denen er morgens und abends wie Zuhause Futter und Wasser bekommt. Zusätzlich haben wir noch einen faltbaren Napf für Wasser, wenn wir mal unterwegs sind.
    • Hundefutter: Pino ist sehr speziell und auch penibel mit seinem Essen. Was wir füttern erfährst du in diesem Beitrag. Jedenfalls nehmen wir ihm Dosen- und Trockenfutter mit, sobald wir mit dem Auto unterwegs sind und eine Möglichkeit zum Kühlen haben. Wenn wir eine Hüttenwanderung machen, wie in der Schweiz, dann bekommt er für diese Zeit nur Trockenfutter.
    • Leckerlis: Die dürfen natürlich nicht fehlen. Sei es als Belohnung für’s positive reagieren auf neue Erfahrungen oder als Snack an einem aktiven und anstrengenden Tag.
    • Hundebett bzw. – Kissen: Dein Hund wird sich an neuen Orten erst so richtig wohlfühlen, wenn er etwas hat was einen bekannten Geruch hat. Deshalb ist es wichtig, zumindest das Hundekissen oder eine –Decke mitzunehmen.
    • Anschnallgurt und Sicherheitsgeschirr: Während dem Autofahren ist es das A und O seinen Hund anzuschnallen. Vor allem wenn er auf dem Beifahrer- oder Rücksitz hockt. Unfälle mit nicht angeschnallten Hunden enden oft tödlich – für beide.
    • Spielzeug: Auch an neuen Orten soll es für den Vierbeiner toll und interessant sein. Wir haben zum Beispiel Pinos Lieblingsspielzeug in’s Meer geworfen, damit er sich endlich rein traut (er hatte Angst vor den Wellen) und es hat super funktioniert.
    • Maulkorb: Wie oben schon erwähnt, gibt es an manchen Orten eine Maulkorbpflicht, weshalb ich dir rate, unbedingt einen mitzuführen
    • Kleidung: Wenn du in kältere Länder oder in die Berge zu bestimmten Jahreszeiten reist, dann kann es ratsam sein, Kleidung für den Hund einzupacken. Wie schon erwähnt, Pino ist ein Hund mit kaum Fell und friert schnell mal oder braucht einen Regenmantel – kommt aber natürlich auch einfach auf die Rasse an
    • Sonnenschutz: Der Punkt ist natürlich nur für den Sommer und auch eher für den Strand interessant. Für den Strandurlaub haben wir extra ein kleines pop-up Zelt AKA Strandmuschel gekauft. So konnte noch so viel Sonne runterbrennen, Pino hatte immer einen Schattenplatz
    • Pflege: Es ist nie verkehrt eine Zeckenzange, einen Flohkamm und eine Krallenschere dabei zu haben
    • Notfall-Kit: Wir haben vom Arzt Tabletten gegen Bienen- und Wespenstiche bekommen. Zudem haben wir in Kroatien für eine Krallenverletzung Propolis erhalten und können es sehr empfehlen
    • Kotbeutel: Auch das ist immer in großen Mengen bei uns im Gepäck, denn jeder sollte die Hinterlassenschaften seines Hundes wegmachen
    • GPS-Tracker: Das kommt natürlich auf deinen Hund drauf an und ist nicht immer notwendig. Allerdings haben alle Hunde etwas Jagdtrieb und wenn sie mal eine Fährte aufnehmen ist es immer möglich, dass sie ausbüxen. Podencos sind klare Jagdhunde und es kann mal vorkommen, dass Pino mehrere Hundert Meter weit abhaut. Mit Hilfe des Trackers sind wir immer auf der sicheren Seite und können kontrollieren wo er sich aufhält.

Unterkunft mit Hund

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten. Man hat natürlich nicht die komplette Auswahl, aber dennoch genug. Hier meine Vorschläge

    • Campen: Wenn du mit dem Zelt unterwegs bist, hast du eigentlich nie Probleme. So gut wie jeder Campingplatz erlaubt die Mitnahme eines Hundes (gegen kleinen Aufpreis). In den Dolomiten hatten wir sogar eine Lodge auf dem Campingplatz bekommen.
    • Camper-Van: Auch das ist eine Möglichkeit und noch ein großer Traum von uns. Mit einem Camper hast du eigentlich gar keine Probleme. Es gibt bereits die Möglichkeit Camper von Privatpersonen zu mieten, welche die Mitnahme von Hunden erlauben.
    • Airbnb: Wenn es um Unterkünfte geht, dann suche ich am liebsten über Airbnb, da man hier den Filter „Hunde erlaubt“ markieren kann. Bisher hatten wir immer super liebe und hundefreundliche Hoster.
    • Hütten: Wenn du eine Hüttentour machst, dann solltest du dich vorher informieren, ob du den Hund mitnehmen darfst. In der Schweiz war es für uns kein Problem, aber ich weiß von deutschen Hütten, dass du mit einem Hund teilweise nicht übernachten darfst.
    • Hotel: Es gibt bereits diverse Plattformen, welche hundefreundlichen Hotels vorstellen. Da wir selbst keine Hotel-Gänger sind, haben wir noch keine ausprobiert. Allerdings habe ich bisher nur gutes gehört.

Öffentlicher Transport mit dem Hund

    • Bus und Bahn: In DE fährt der Hund (soweit ich weiß) kostenlos und ohne Maulkorbpflicht in den örtlichen Öffentlichen. In Wien muss man z. B. den halben Preis der Einzelfahrkarte zahlen.
    • Zug (DB): Hunde sind beim Zugfahren erlaubt. Wenn der Hund so groß wie eine Hauskatze ist, dann fährt er kostenlos mit und muss in eine Transportbox. Für größere Hunde muss man den halben Fahrpreis zahlen und beim Betreff „Hund“ angeben.

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Kommentare
ERWEITERN

Ein richtig guter ausführlicher Post! Danke.

Danke liebe Lary! Das freut mich ♥️

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