Das erste Mal biwakieren

Vor kurzem war es soweit und es hieß: Das erste Mal biwakieren! Das wollte ich schon ganz lange mal machen und kann es jetzt von meiner Bucket List streichen 🙂

Was ist biwakieren überhaupt?

Biwakieren ist im Prinzip das Campen ohne Zelt. Das bedeutet, dass du nur mit Isomatte, Schlafsack und Biwaksack unter freiem Himmel schläfst.

Das brauchst du dafür

Wo darf ich biwakieren?

Grundsätzlich wird im alpinen Umfeld das Biwakieren toleriert. Jedoch ist es wichtig, dass du dich vorher über die Gegend informierst in der du dein Nachtlager aufschlagen willst. So darfst du zum Beispiel nicht im Naturschutzgebiet, Nationalpark, Biotopen oder Küsten übernachten.

Zudem solltest du dir folgende Punkte merken:

    • Achte darauf, dass du nicht zu nah am Abhang schläfst
    • Wasserstellen und feuchte Gebiete vermeiden
    • Suche dir eine Mulde, in der du windgeschützt bist
    • Entferne dich nicht zu weit vom eigentlichen Pfad

Worauf muss man beim Biwakieren achten?

Ganz wichtig, passe dich der Natur an. Das bedeutet, stets die Natur und deren Einwohner respektieren. Also bitte nicht zu laut sein, denn dadurch könntest du die Tiere verschrecken. Vögel sind beispielsweise sehr sensibel und kehren vor Schreck nicht mehr zum Nest zurück.

Achte darauf, kein Feuer zu machen und falls doch, dann nur an Stellen/Orten an welchen es erlaubt ist. Egal ob im Sommer oder im Winter, ein Waldbrand kann sich schnell ausbreiten. Lieber einen Gaskocher mitnehmen, mit welchem du auf der sicheren Seite bist.

Und das wichtigste: Hinterlasse nur Fußabdrücke und nicht mehr! Nehme unbedingt immer deinen Müll mit und achte darauf an Stellen zu übernachten, die frei zugänglich sind

Wann am besten biwakieren?

Grundsätzlich kann man, je nach passender Ausrüstung, zu jeder Jahreszeit biwakieren. Zum Einsteigen lohnt es sich allerdings, die erste Nacht im Sommer draußen zu verbringen. Es macht einfach mehr Spaß wenn man auch Nachts noch um die 10 Grad am Gipfel hat und nicht zu sehr friert. Gerade nach dem Ankommen am Gipfel ist man noch verschwitzt und der Kreislauf geht runter, weshalb es einen schnell frösteln kann.

Außerdem sollte man immer den Wetterbericht gut im Blick haben. Ein bisschen Regen muss nicht weiter schlimm sein und mit einem guten Biwaksack bleibt man in der Regel auch trocken. Jedoch ist mit Gewitter in den Bergen nicht zu spaßen und kann sehr gefährlich werden. Deshalb den Wetterbericht lieber doppelt und dreifach checken.

So war mein erstes Mal biwakieren

Wir haben uns einen Gipfel mit einem schönen Plateau ausgesucht, weshalb wir sogar auf der Spitze unser Lager aufschlagen konnten. Ab der 2000er Grenze fängt eigentlich, auf so gut wie jedem Gipfel, ein starker Wind an zu wehen. So auch hier. Nachdem wir angekommen sind, ist die Sonne fast vollständig unten gewesen. Deshalb haben wir noch schnell eine kleine Brotzeit vertilgt und uns schlafen gelegt.

Die Nacht war ziemlich durchwachsen, mal hat’s gestürmt, mal hat’s getröpfelt und mal war es wieder windstill. Nachdem ich anfangs noch gefroren habe, bin ich später völlig verschwitzt aufgewacht, da der Biwaksack noch einmal zusätzlich isoliert hat.

In der Früh zur Dämmerung gegen 5:30 Uhr dann aufgewacht, bei tosenden Wind, sodass es mich gleich wieder gefroren hat. Hier war ich extrem froh um meine Mütze und Handschuhe – lohnt sich also auch im Sommer immer dabei zu haben!

Danach die Ruhe genossen und den atemberaubenden Sonnenaufgang angesehen. Ich bin ja eher Team Sonnenaufgang, aber auch nur weil die Ruhe in Kombinationen mit dem Erwachen der Natur einfach einmalig ist.

Du hockst dann da, auf dem Gipfel eines Berges und bestaunst die große Weite unter bzw. vor dir. Kannst die Schönheit der Natur gar nicht fassen und beginnst unfassbar dankbar zusein. Dankbar, diesen unbeschreiblichen Moment gerade genießen zu dürfen.

Fazit

Biwakieren ist etwas, auf das man sich einlassen muss. Du hast kein fließendes Wasser und für längere Zeit keine Dusche bzw. Toilette. Aber weisst du was dafür bekommst? Die unfassbare Schönheit der Natur. Ganz wichtig ist jedoch immer: Verhalte dich unauffällig! Nicht Laut sein, kein unerlaubtes Feuer machen und immer den Müll mitnehmen.

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